Neue Kooperationspartnerin Plankton

Neue Koopertionspartnerin plankton
Der Hof des LoLa hat sich innerhalb der letzten zwei Wochen verändert: Valerj und Yannis bauten gemeinsam das in die Jahre gekommene Holz-Spiel-Hüttchen ab. Letzte Woche kam dann ein grosser grüner Metallkasten an diese Stelle und diese Woche kam ein zweiter hinzu. Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, was es damit auf sich hat?
Ab Mai könnt ihr hier bei uns vor dem LoLa die Gemüse Abos von plankton abholen.Da alle Abos vom ersten Kasten seit vorgestern vergeben sind, haben wir gleich noch einen zweiten Kasten organisiert – das heisst ihr könnt euch anmelden für ein tolles Gemüseabo und es immer bei uns abholen.
plankton ist eine Gemüsekooperative und baut rund 45 Gemüsekulturen sorgfältig nach regenerativen Prinzipien und mit viel Handarbeit  an. Von Mai bis Dezember erhältst du wöchentlich eine bunte Auswahl an Gemüse. In den kälteren Monaten von Januar bis März gibt es alle zwei Wochen ein Abo. Plankton freut sich über neue Mitglieder und Abonent:innen.
Alle Infos zum Abo und die Anmeldung findest du unter https://planktonbasel.ch/das-abo/

Wir haben dem Team ein paar Fragen gestellt.

Wie funktioniert denn die urbane Landwirtschaft in eurer Kooperative und was bedeutet für euch urbane Landwirtschaft? 

Wir versuchen städtische Flächen in und um Basel für den Anbau von gesunden Lebensmitteln zu aktivieren. Wir versuchen uns also auch ausserhalb von klassischen Landwirtschaftszonen zu bewegen und zu erforschen, welche Flächen sich dafür eignen. Wir sind als Solidarische Landwirtschatsintiative organisiert, das heisst, dass unsere Gemüse Abonnent*innen nicht nur Konsument*innen sind, sondern aktive Mitglieder unseres Vereins. Uns ist sehr wichtig, dass wir die Menschen rundum mit Gemüse versorgen können, darum kümmern sich unsere Fachpersonen im Gartenteam um den professionellen Anbau.

Ihr sucht ja auch immer neue Anbauflächen, das können auch kleinere Gärten in der Stadt sein. Wo baut ihr bisher euer Gemüse an? Habt ihr neben dem grossen Feld beim Bäumlihof noch weitere Anbauflächen?

Ein Teil des plankton Gemüses wächst auf dem Bäumlihof. Seit März haben wir zwei neue Flächen in Riehen am Erlensträsschen. Ausserdem bepflanzen wir das Dach der Oetlinger Buvette mit Kräutern, die das Buvette Team während der Saison direkt vor Ort verwertet. Und in Riehen dürfen wir für unsere kleine Setzlingsanzucht ein Gewächshaus von den Diakonissen mitnutzen. 

Welches Gemüse ist das zeitaufwändigste in eurem Anbau und wie baut ihr es an? 

Letztes Jahr haben wir Wildtomaten angebaut, die auch im Freiland bei Wind und Wetter gut gedeihen. Sie waren absolut fantastisch, aber wir haben jede Woche viele Stunden gebraucht, um sie zu ernten. Dieses Jahr verzichten wir auf diese Tomaten, weil wir neu auch ein Folientunnel haben, in dem wir „klassischere“ Tomaten anbauen können. Aber auch hierfür nehmen wir robuste Freilandsorten. Ein anderes Beispiel ist der Kardy – eine wunderschöne, aber sehr stachelige Pflanze, deren Stiele nach Artischocken schmecken. Beim Ernten muss mensch aufpassen, dass die Hände vor lauter Stacheln ganz blieben 🙂 

Einige Gemüsea-Abos bieten im Abo ja alte Sorten an oder ab und zu spezielle Gemüsesorten. Da steht man dann manchmal in der Küche und weiss erst mal gar nicht, was das für ein Gemüse ist geschweigedenn wie man es verarbeiten könnte. Habt ihr auch solche alten Sorten oder Sonderlinge? 

Den Kardy habe ich weiter oben schon erwähnt 🙂 Auch unsere Cherry Tomaten sind alte robuste Sorten, die Setzlinge ziehen wir selber. Dann gibt es zum Beispiel auch Kefen oder Physalis, die sich ja auch nicht so häufig im Supermarkt finden lassen. Ich persönlich habe bei plankton die Gemüse Zwiebel neu entdeckt, eine grosse saftige Zwiebel, die im Ofen gebacken sehr frisch und überhaupt nicht zu stark nach Zwiebeln schmeckt.

Ihr seid ja im Vergleich zu anderen Landwirtschafts-Betrieben ein sehr kleines Team. Wie schafft ihr das, eure Fläche zu bewirtschaften? Seid ihr jeden Tag auf dem Feld? 

Wir sind gar nicht so wenige 🙂 Bei uns arbeiten vier Menschen als Gärtner*innen und eine Auszubildende im Gemüsebau. Hinzu kommt das Koordinations -und Vermittlungsteam. Im Moment sind wir 4 bis 5 Tage pro Woche auf dem Feld. Das Tolle am Konzept der Solidarischen Landwirtschaft ist ja, dass Menschen nicht nur ihr Gemüse bei uns kaufen, sondern auch auf dem Feld mithelfen. Nur so ist es überhaupt möglich, so fair und nachhaltig produziertes Gemüse zu vertretbaren Preisen anzubieten.

Auch die Nähe zur Stadt Basel ist toll. Es wirken fast täglich unterschiedliche Menschen bei uns ehrenamtlich mit, auch solche, die gar kein Abo beziehen und einfach die Abwechslung auf dem Feld schätzen. 

Wenn ich ein Abo bei euch abschliessen möchte, in welcher Form helfe ich dann im laufenden Betrieb mit? 

Bei uns gibt es nur 1 Tag verbindliche Mitarbeit im Jahr. Uns ist bewusst, dass es nicht für alle möglich ist, Arbeitszeit zu investieren. Aber wir freuen uns immer über alle, die mehr mithelfen wollen – auf dem Feld oder hinter den Kulissen, zum Beispiel bei der Organisation des Erntedankfests.